TranslateShow in original languageDie Total War-Reihe ist als Mix aus rundenbasierter Welt-Karten-Strategie und Echtzeit-Schlachten bekannt. Bei Warhammer 2 handelt es sich um die zweite Ausgabe, die im auch von Tabletop-Spielen bekannten Warhammer-Universum spielt.
Kern des Spiels ist eine Kampagne, bei der ihr den so genannten Mahlstrom (Vortex), eine Art riesiger Energiestrudel, mit Ritualen in eure Hand bringen sollt. Hier könnt ihr aus einer von mehreren Fraktionen wählen, zum Beispiel Hochelfen oder Skagen.
Jede Fraktion hat völlig andere Einheiten und Gebäude sowie Spezialeigenschaften. Pro Fraktion wählt ihr zudem einen Anführer, der der Fraktion abermals weitere Spezialeigenschaften gibt. In der Kampagne müsst ihr Euer Reich dann ausbauen, Armeen aufstellen und finanzieren sowie Provinzen erobern, die wiederum aus zwei bis vier Städten oder Festungen bestehen, die ihr einzeln erobern müsst.
Haltet ihr nicht alle Orte einer Provinz, dann ist dies kein Beinbruch, aber es entgehen euch Boni. Auf einer Weltkarte bewegt ihr die Armeen, erteilt Bauaufträge für Gebäude und rekrutiert Soldaten, Helden und Magier.
Auch Diplomatie oder Forschung für neue Technologien und Boni finden dort statt. Kommt es zu einer Schlacht, dann könnt ihr wählen, ob der PC das Ergebnis Schlacht automatisch berechnen soll (das macht Sinn, wenn ihr sowieso klar überlegen seid und euch die Zeit ersparen möchtet) oder ob ihr eine Schlacht in Echtzeit selber steuern wollt.
Die Schlachten sind toll gemacht, ihr könnt theoretisch sogar bis in die Egoperspektive eines der Soldaten heranzoomen, aber auch in einer weit entfernte Sicht wechseln, um die strategische Übersicht zu behalten.
Für die Hauptkampagne gibt es inzwischen auch weitere kostenfreie Anführer als Download, und, noch viel besser: eine komplette zweite Kampagne, bei der auch Völker hinzukommen, die ihr bei der Hauptkampagne nicht spielen könnt, zum Beispiel die Vampirfürsten.
Zum Schwierigkeitsgrad: meiner Meinung nach ist das Spiel nichts für Gelegenheitsgamer und könnte einige, die “seichtere” Strategiespiele gewohnt sind, in den ersten Stunden oder Versuchen überfordern oder zumindest frustrieren.
Ich habe bereits einige Total War-Teile gespielt, insbesondere Shogun 2. Was mir bei Rome 2 und dem ersten Warhammer der Total War-Reihe nicht gefiel war, dass ich nicht wusste, wie schnell oder langsam ich erobern sollte.
Beide Titel habe ich daher nicht besonders lange gespielt (jeweils nur 20 Stunden). TW: Warhammer 2 macht dies viel besser, denn es gibt eine Hintergrundgeschichte und immer wieder klare Zielvorgaben.
Inzwischen habe ich schon 50 Stunden gespielt, und zwar verteilt auf drei Fraktionen, die ich ausprobieren wollte. Die Kampagne habe ich daher noch nicht durchgespielt, werde es aber definitiv tun, trotz kleiner Ärgernisse.
Denn ich finde es trotz klarer Missionen schwer, die Balance zwischen Erobern und “Abwarten, Bauen und Sammeln” zu finden, vor allem da es selbst bei einer leichten Kampagne und dem Schwierigkeitsgrad “leicht” meinem Empfinden nach sehr schwer ist, genug schlagkräftige Armeen zu unterhalten, um nicht an einer der Provinz-Grenzen von einem starken Gegner überrascht zu werden.
Die Balance aus Wachstum zwecks Einnahmen, Armeeunterhalt und Anzahl der Armeen ist nicht leicht. Hinzu kommt einer Meinung nach teilweise schlechten Beschreibung. So soll man beispielsweise bei den Hochelfen ein bestimmtes Gebäude bauen, damit man eine bestimmte Technologie erforschen kann – dieses Gebäude gibt es aber gar nicht, sondern es ist ein anderes gemeint, oder aber es handelt sich um einen Übersetzungsfehler.
Ein anderes Beispiel: Eisen gewährt einen Bonus auf die Rekrutierungskosten bestimmter Einheiten, wenn man in der Stadt des Eisenvorkommens eine Mine baut. Was aber nicht klar ist: gilt das nur für diese Stadt? Die gleiche Provinz? Oder für alle Städte, die man besitzt? Manchmal steht nämlich dabei, dass etwas fraktionsweit gilt, bei Eisen aber steht hierzu keine Info.
Soll ein Fehlen dieses Hinweises also heißen, dass der Bonus nur in dieser Stadt gilt? Dies alles muss man im Laufe der Zeit selber rausfinden – da man aber ein Spiel wie TW: Warhammer 2 sowieso nicht in wenigen Stunden 1x durchgespielt hat, sondern für eine Kampagne sicherlich alleine über 20-30h spielen muss, gebe ich keinen Punktabzug.
Das Spiel ist nämlich ansonsten einwandfrei und bietet viele Völker und Anführer für zig Dutzend Stunden Spielspaß, und durch die Story und die Missionen wird man nicht zu sehr allein gelassen, so dass man auch als Einsteiger motiviert bleibt.
Ein Wort zur Technik: ich spiele TW: Warhammer 2 in WQHD (2560 x 1440 Pixel) und hohen Details problemlos mit einem Xeon E3-1231 v3 (ähnlich Core i7-4700), 16GB RAM und einer AMD R9 290 (ähnlich einer GTX 970, etwas schwächer als eine AMD RX 580 oder GTX 1060).
Was aber auffällt ist, dass trotz Installation auf SSD die Ladezeiten vor allem am Ende einer Schlacht recht lang ist, über eine Minute.